Notate II >>> pdf

190592
Der American Way of Life ist – so erscheint’s – am Ende wohl ein ebensolcher Holzweg, eine Sackgasse, wie weiland unser sozialistischer bitterer Feldweg. (Bitterfelder Weg) „Zuspruch des Feldweges“ (Heidegger)

200592
Physisch wie psychisch gar nicht so sehr viel anders ausgestattet als seinerzeit der Neandertaler, irrt der homo sapiens von heute etwas rat- und planlos in der von ihm selbst geschaffenen high-tech-Welt umher und findet sich in dieser „ neuen Unübersichtlichkeit“ (Habermas,1985) nicht mehr zurecht.

70892 Cerro B.
Künstlerische Potenz hängt ganz davon ab, ob und in welchem Maße jemand in der Lage ist, in den ungezählten Phänomenen des Wirklichen, die Hervorbringungen des eigenen Subjekts eingeschlossen, Gestaltqualität(en) zu entdecken, die anderen für gewöhnlich verborgen ist (sind / bleiben), und ob bzw. in welchem Maße er mit diesen Entdeckungen produktiv umgehen kann, d.h. aus innerer Notwendigkeit zu immer neuen Modifikationen der Form vom Rang autonomer Gebilde zu gelangen vermag.

280194
Die Immaterialität, Sterilität, Manipulierbarkeit und Flüchtigkeit elektronischer Bilder bedarf eines wirksamen Gegengewichts

100294
Bildnerisch produktiv wird der Zufall insbesondere durch serielle, ja massenhafte Wiederholung (Pollock , Arman u.a.) aus Zufall wird so wieder Gesetz !?
d.h. Ordnung ( ordo lat. Reihe / series lat. auch Reihe ! )

50294
Qualität im künstlerischen Bereich ist nicht zu messen nach Parametern technischer Perfektion, wie überhaupt alle Fragen der Kunst sich letztlich einer Quantifizierbarkeit entziehen.

50394
Das Brüchige, Desolate, Zerstörte, Destruktive, Beschädigte, Kaputte, Lädierte, Verletzte .........ist mein eigentlicher Gegenstand.

260195
etwas auf die Reihe bringen

...

251100
Früher war es doch ganz offensichtlich so, daß man für Kunst hielt, was nur einer verschwindend kleinen Schar hochbegabter, begnadeter Könner zu machen vorbehalten schien.
Heute dagegen hat man oft den Eindruck, daß die eigentliche künstlerische Leistung darin besteht, einer x-beliebigen Hervorbringung – gerade wenn es besonders unwahrscheinlich und für gewöhnliches Volk so gar nicht nachvollziehbar ist – den Status von Kunst zu verleihen.

250202
Der Hang zum Beiläufigen, zum Zufall (J.CAGE), auch zum Schäbigen (BEUYS), zum objet trouvè, zum road movie, zum dogma film etc. ....,
was ist das anderes als die alte Sehnsucht nach Authentizität, (nach) naiver, unverstellter ehrlicher Sicht auf das, was wirklich ist,
jenseits allen künstlichen Getues (mit dem sich so mancher sogenannte bzw. selbsternannte Künstler umgibt),
jenseits aller gestylten, geglätteten Klischeebilder,
jenseits aller (zum Selbstzweck verkommenen) handwerklichen Perfektion,
jenseits aller selbstherrlichen Willkür sogenannter künstlerischer Kreativität,
deren unerträgliche Hybris die reiche Formenwelt wirklicher Kreatur blind ignoriert und bloße Abziehbilder der eigenen geistigen Armseligkeit produziert,
die den Mangel an wirklicher Gestaltungskraft – jedenfalls für den Kenner – nur mühsam , wenn auch für die meisten heute leider des öfteren mit Erfolg hinter äußerem Glamour oder einem Blendwerk an verbalem Kontext zu verbergen versteht.